Vorstieg: Selbstgesichertes Solo-Klettern mit Grigri Plus und Schraubgliedern (Seil im Rucksack)

Dieser Artikel soll nur einige Ideen geben und nicht als vollständige Anleitung dienen! Klettern ist besonders alleine gefährlich und kleine Fehler können schwere Folgen haben. Daher bitte vernünftig bleiben und alle „neuen“ Techniken immer erst ausgiebig in einer sicheren Umgebung testen.

Dieses Setup hier ist nun darauf ausgelegt, dass man das Grigri als primäres Gerät nutzt. Die Schraubglieder dienen mit den Schleifknoten als Backup, falls das Grigri durchrutscht oder sich vom Gurt lösen sollte.

Ablauf

  • Stelle für Standplatz direkt unterhalb der Route finden (Eisschrauben, Bohrhaken, Baum, …)
  • Einen sicheren Standplatz mit Belastungsrichtung nach oben UND unten bauen
  • Das Seil in den Standplatz einbinden
  • Das andere Ende vom Seil mit einem Endknoten versehen (z.B. Achterknoten)
  • Alle 3-6 Meter Stopper-Knoten in das Seil machen (z.B. Schleifknoten)
  • Das Seil nun in den leeren Rucksack oder zuerst in einen Drybag fädeln, dann den Rucksack anziehen
  • Das Seil richtig in das Grigri einlegen (Seil im Rucksack ist Bremsseil, Seil zum Stand ist „Kletterer“)
  • Grigri mit einem Brustgurt nach oben fixieren (übernimmt keine Last, kann man z.B. mit 120cm Schlinge und Materialkarabiner improvisieren)
  • Sicherungsgerät auf Funktion prüfen
  • Nun 1-2 Schrabglieder in die Anseilschlaufe anbringen und das Seil vom Rucksack nach unten und dann von unten nach oben vor dem Grigri in die Schraubglieder einfädeln (siehe: Foto)
  • bei Bedarf etwas Schlappseil vorbereiten
  • Klettern
  • Beim Klettern das Seil klassisch in die Zwischensicherungen einhängen
  • Hin und wieder eine Exe mit Gummiband oder Schleifknoten versehen, dass sich durch das Seilgewicht nicht mehr und mehr Schlappseil im System bildet, da man das beim Klettern nicht merkt.
  • Am Ende der Seillänge einen Stand bauen und das Seilende anbringen.
  • Auf Abseilen umbauen, dann beim Abseilen das Material aus der Route entfernen. Bei Quergängen ggf. noch Exen drinnen lassen und bei möglichen Reibungspunkten ggf. das Seil befestigen, um Abrieb zu minimieren.
  • Unten den Standplatz abbauen und dann Toprope-Solo wieder hochklettern. Bei langen Seillängen die Seildehnung bedenken (Bodensturzgefahr!)

In diesem Video stelle ich das Setup vor und ergänze diesen Beitrag.

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Abschließende Anmerkung

Mit dem Seil im Rucksack verhindert man, dass Knoten sich in der Route einhängen können. Besonders bei stark strukturierten Wänden, Eiszapfen und viel Bewuchs ist das ratsam.

Mit den beiden Schraubgliedern kann man das Schlappseil etwas vorbereiten. So hänge ich zwischen Grigri eine Schlaufe, zwischen den beiden Schraubgliedern eine Schlaufe und dann vom Rucksack zum ersten Schraubglied eine Schlaufe. Das hält einiges an Schlappseil bereit, um dann beim Klettern nicht unbedingt neues Seil ausgeben zu müssen. Und durch die auf drei Schlaufen verteilte Länge, stört das Schlappseil besonders beim Klettern mit Steigeisen weniger.

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