Klettern am Rotenfels – Alte Mittelwand

Ich möchte einige ergänzende Informationen zur Route Alte Mittelwand im Rotenfels und vor allem zum Zustieg bereitstellen, da ich die Tage mit Louis zusammen dort geklettert bin. Direkt zu Beginn möchte ich zwei Dinge ganz klar hervorheben:

  • Naturschutz ist hier zu Recht ein besonderes Anliegen und daher sind Sperrungen vor der Anreise zu überprüfen. Infos zur aktuellen Kletterregelung gibt es auf der Webseite vom DAV Nahegau. Manche Bereiche sind ganzjährig gesperrt. Andere in der Regel ca die erste Hälfte des Jahres.
  • Das Gebiet erinnert vom Erlebnis mehr an alpines Gelände und alpine Bedingungen als so manche Route in den Alpen. Alpine Erfahrung und viel Vorsicht ist wegen dem anspruchsvollen Zustieg und des losen Gesteins deutlich empfehlenswert!

Allgemein rate ich dazu die Infos vom DAV Nahegau, aus dem Kletterführer Rhein-Main Gebiet und von der Webseite von Jörg Brutscher, auf der sich auch Topos vom Rotenfels finden.

Allgemeine Infos zur Route

Route: Alte Mittelwand
Schwierigkeit: Laut Kletterführer 4.
Seillängen: 3 (aber auch in 6 kurzen Längen möglich)
Zustieg: ca. 1 Stunde (brüchiges und „alpines“ Gelände!)
Klettern: ca. 2-3 Stunden (ruhig, gezielt und kontrolliert)
Absicherung: Erster Haken hoch. Teils weite Hakenabstände. Standplätze an Haken.

Der gefährliche Zustieg zur Mittelwand

Gestartet wird am Parkplatz Rotenfels. Wir sind um ca. 08:00 Uhr gestartet, um nicht so sehr in die Mittagshitze zu kommen.

Dann geht man oberhalb an die Wand auf die östliche Seite der auffälligen Einschreibung, die die Bastei und den Glockengrat vom Rest trennt. Hier befindet sich eine Bank und ein Info-Schild. Dort gehts übers Geländer.

Kurz danach rechts halten. NICHT in die bewachsene Rinne absteigen. Sondern …

Rechts auf tatsächlich gut erkennbaren Spuren weiter absteigen.

Der Verlauf geht dann wieder nach links und man erkennt durch die Rinne ganz deutlich den Spitzen Turm.

Kurz danach ist ein einzelner Haken in der Wand und die erste Stufe zum Abklettern folgt. Wer sich hier unsicher fühlt, dreht lieber wieder um!

Dann die recht bewachsene Rinne weiter Richtung gut sichtbarem spitzen Turm.

Zwischendurch muss man immer wieder mal 1-2 abklettern.

Unten trifft man auf eine mit Geröll gefüllte Rinne. Diese quert man weiter Richtung spitzen Turm.

Links vom spitzen Turm vorbei muss man weiter durch den Kamin runter.

Am Ende des Kamins folgt eine kleine 2-3 Kletterstelle, die man abklettern muss.

Dann ist man endlich am Ziel und sieht schon die Mittelwand. Der Einstieg von der Route „Alte Mittelwand“ ist ungefähr bei dem im Foto eingezeichneten roten Punkt. Wir haben von Parkplatz bis Einstieg ungefähr eine Stunde benötigt.

Hier noch ein Satellitenbild für die Übersicht des Zustieges. Der Weg ist nur grob mit der roten Linie markiert.

Die Route selbst

Die Kletterei war soweit gut. Einige Felsen sind lose und man muss langsam und mit Bedacht klettern. Die Hakenabstände sind teils recht lang und können mit Friends entschärft werden. Wie die Route beschaffen ist kann man in meinem Video ganz unten gut erkennen.

  1. Seillänge: Haben wir als 4+ wahrgenommen. Die ersten Meter sind eine leichte Rampe, der erste Haken ist jedoch recht hoch.
  2. Seillänge: Sicherlich eine 4 mit 3er Stellen.
  3. Seillänge: Hauptsächlich 2-3 mit zwei bis drei kurzen Stellen 3+/4-. Wir haben die Route eine Stufe unter dem Haken beendet, der sich im Boden befindet, um Steinschlag auszuschließen.

Fazit

Sonne
Wir waren Mitte Juli klettern und sind um ca. 09:00 in die Route eingestiegen. Ab ungefähr 11 Uhr bekamen wir dann Sonne ab.

Material
Wir haben das Klassische Material für Mehrseillängen mitgenommen. Dazu einige Friends und 60m Halbseile (die Seillängen sind so ungefähr 45-50 Meter lang). Man kann die Route auch in sechs kurzen Seillängen Klettern.

Standplätze
Der erste der drei Standplätze bestand aus zwei mit Kabel verbundenen Haken. Der zweite beim Wandbuch hat nur einen Haken, den man aber mit dem Baum verstärken kann. Der letzte Standplatz ist auch nur ein Haken.

Schlusswort
Die letze Seillänge könnte steiler sein, aber dennoch eine tolle Route mit alpinem Flair, die ich gerne noch mal mache. Der Zustieg ist keinesfalls zu unterschätzen!

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