Vortex Solo 8×36 R/T – Monokular mit Absehen
Ein Monokular ist ein kompaktes und leichtes Hilfsmittel, um Dinge auf Entfernung besser zu sehen, zu erkennen oder zu beurteilen. Lange hatte ich ein kleines günstiges Monokular, bis ich das auf einer Annäherungsübung verloren hatte. Nun wollte ich mal etwas fertigeres ausprobierend kam so auf das Vortex Solo 8×36 R/T (Recon / Tactical). 10x Vergrößerung wäre mir zwar lieber gewesen, aber das gibt es nicht mit Absehen. Daher habe ich mich für 8-fach Vergrößerung mit Strichplatte entschieden.
Modernes Fernrohr mit MRAD Absehen
- Objektivdurchmesser: 36mm
- Vergrößerung: 8-fach
- Beschlagsicher und Wasserdicht (aber keine Norm angegeben)
- Beschichtete Linsen
- Mit Nitrogen-Füllung
- Lieferumfang: Tasche, Umhängeband
- Naheinstellgrenze: 5m
- Sehfeld auf 1.000m: 130,86m
- Gesichtsfeld: 7,5 Grad
- Augenabstand: 18mm
- Länge: 12,46 cm
- Gewicht: 290g
Schön kompakt und leicht ist das Vortex Solo 8×36 R/T ein treuer Begleiter.
Das Monokular ist außen gummiert und für einen sicheren Halt strukturiert.
Es ist so geformt, dass es optimal in die rechte Hand passt.
Und der Gürtelclip dabei nicht stört.
Der Gürtelclip ist mit zwei Schrauben angeschraubt.
Mit dem Gürtelclip kann man das taktische Monokular leicht an der Ausrüstung oder Bekleidung einhängen.
Natürlich ist es ratsam es zusätzlich mit einer Fangleine gegen Verlust zu sichern.
Ebenfalls ist eine Öse für eine Fangleine zu finden. Hier habe ich aus 3mm Elastikkordel und einem Kordelstopper einen ultraleichten verstellbaren Riemen gemacht.
So hängt es griffbereit an der Brust. Ich muss mir nur noch etwas basteln, das das Okular vor Regentropfen schützt.
Die Augenmuschel lässt sich drehen und verhindert störendes Licht von der Seite.
Bei der Nutzung mit Brille kann man die Augenmuschel umstülpen, dass man nah genug an das Auge kommt.
Das Umstülpen beansprucht auf Dauer das Material. Daher lieber nicht dauerhaft umgestülpt lassen, wenn es nicht notwenig ist.
Die kleinen Abmessungen erleichtern das Verstauen vom Monokular. So habe ich es z.B. bei manchen Touren griffbereit in einer Bauchtasche.
Einstellung
Bei dem Monokular lässt sich der Fokus verstellen und die Schärfe des Ansehens passt man darauf an. Der schmalere der beiden Verstellringe ist für die Schärfe des Absehens.
Der breitere Ring ist für den allgemeinen Fokus.
Absehen und Vergrößerung
Ich habe mit dem Handy durch das Monokular fotografiert. Das verfälscht die Qualität etwas. Denn mit dem Auge ist das Strichbild vollständig scharf und deutlich. Man hat vertikal sowie horizontal eine MRAD Skala in 1er Schritten von 0 bis 60. Die dicken Linie unten und links ist jeweils 0,5 MRAD dick. Zusätzlich sind Umrisse von Mannscheiben für die Entfernungen 300m, 400m, 500m und 600m. So kann man mit einer Formel Entfernungen oder Abmessungen berechnen (Zielgröße in Meter / Gemessene MRAD x 1.000 = Entfernung in Meter).
Hier Auszüge aus dem Produkthandbuch von VORTEX (Link zum Produkthandbuch auf VortexOptics.com).
Die Abbildungsqualität lässt sich mit dem Handy recht schlecht darstellen. Ein Vergleich zu einem günstigen Monokular wäre hier vermutlich hilfreich. Ich werde daher die Thematik noch ergänzen.
Mit 8x Vergrößerung kann man schon gut arbeiten. Hier für die grobe Einschätzung. Fotografiert mit einem iPhone 12 mini auf 1x Vergrößerung.
Fazit
Ich habe das Monokular nun seit mehr als einem Jahr in Verwendung und bin begeistert von der Leistung für den nach Optik-Maßstäben recht günstigen Preis.
Lieferumfang
Im Lieferumfang war eine Tasche, die schwarz und gefühlt zu lang war und ein Umhängeband. Beides habe ich nicht benutzt und beziehe das daher hier nicht mit ein.
Lichtdurchlässigkeit
Bei Tag hat man keine Probleme. Sobald es in die Dämmerung geht merkt man, dass hier einiges an Licht durchkommt. Hingegen günstiger Monokulare kann man deutlich heller sehen. Auch kurz vor Dunkelheit kann man mit der Vergrößerung die natürliche Sicht ergänzen. Eine Dämmerungszahl konnte ich leider nicht finden.
Outdoor-Nutzen
Im Outdoor-Sport kann man es auf Touren als Orientierungshilfe nutzen, da es noch nicht ganz so schwer ist. Mit dem Strichbild kann man auf bekannte Entfernungen auch die Breite von Schneefeldern etc. messen und auf der Grundlage die Tourenplanung anpassen. So habe ich zum Beispiel auf eine Entfernung von 6km (gemessen mit Google Earth) ein Schneefeld auf 17m Breite berechnet und auf der Grundlage die Tour mit Trailrunning-Schuhen anstatt Bergstiefeln gemacht. Und beim Eisklettern haben wir am Vorabend oft den Eisfall schon mal angeschaut und beurteilt. Das Strichbild hilft auch hier bei der Abschätzung von Größen und Abständen.
Taktischer Nutzen
Mit dem Absehen kann man Gebäude und Anlagen vermessen, wenn man die Entfernung kennt. Oder eben anders mit bekannten Techniken mit der Strichplatte arbeiten. Besonders in der Dämmerung kann es beim Überwachen von Geländeabschnitten helfen Umrisse besser zu erkennen. Ohne, dass man direkt ein Fernglas zur Hand haben muss. Zur Zielansprache kann es dank des Ansehens auch genutzt werden.
Vorm Nachtsichtgerät
Wenn man nachts z.B. einen beleuchteten Hof beobachtet, kann man mit dem Monokular vor der Röhre noch gut etwas sehen. Nur der Fokus muss da dann entsprechend angepasst werden. Aber bei Umgebungslicht hat die Helligkeit des Bildes nicht ausgereicht.
Schlusswort
Ein super handliches optisches Hilfsmittel. Sicherlich kein Ersatz für ein richtiges Fernglas, aber durch die Abmessungen und das Gewicht eher mal schnell eingepackt und mit dabei.