
Vergleich: Petzl GriGri 2 / GriGri Plus
Das Grigri von Petzl ist ein weit verbreitetes und beliebtes halbautomatisches Sicherungsgerät. Bei Benutzung bitte die Bedienungsanleitung des jeweiligen Gerätes beachten!
Die Geräte in diesem Bericht sind beide schon einige Zeit lang benutzt. Das Grigri 2 ist teils Lackiert und wurde für das gesicherte Solo Klettern leicht modifiziert. Ansonsten sind die Geräte so, wie man sie kennt.
Grigri+
Gewicht: 200g
Material: Seitenteile aus Aluminium, Bremsmechanismus und Verstärkungsplatte aus rostfreiem Stahl, Hebel aus verstärktem Nylon
Seil-Kompatibilität: Einfachseile von 8,5 bis 11 mm Durchmesser.
Kann an allen Einfachseilen verwendet werden (von 8,5 bis 11 mm Durchmesser) und ist für Durchmesser zwischen 8,9 und 10,5 mm optimiert.
Zertifizierungen: CE EN 15151, UIAA
Grigri 2
Gewicht: 170g
Material: Seitenteile aus Aluminium, Bremsmechanismus und Klemmnocken aus rostfreiem Stahl, Hebel aus verstärktem Nylon
Seil-Kompatibilität: Einfachseile von 8,9 bis 11 mm Durchmesser.
Optimal für die Verwendung an dynamischen Einfachseilen von 9,4 bis 10,3 mm (möglich für Seile von 8,9 bis 11 mm).
Zertifizierungen: CE EN 15151, UIAA
Vom Aufbau und der Funktion sind die beiden Geräte nahezu identisch. Was auffällt ist, dass bei dem Grigri+ etwas mehr auf die Kanten beachtet wurde. Diese sind abgerundeter und breiter als beim Grigri2.
Während bei dem Grigri2 (rechts im Bild) das Seil unten am Gehäuße entlanglaufen konnte, ist beim Grigri+ am Reibnocken eine „Führung“ für das Seil. In wiefern dies die Möglichkeit als Sicherungsgerät beim Solo Klettern beeinträchtigt, kann ich noch nicht sagen.
Gut zu erkennen sind hier die Hebel. Diese unterscheiden sich nicht maßgeblich. Beim GriGri+ (links im Bild) kann man den auf Top-Rope gestellten Drehknopf sehen. Durch diese Einstellung wird die Federspannung im Gerät etwas verringert, da man hier das Seil nicht schnell ausgeben können muss.
Die Kerben sind etwas verjüngt. Beim Grigri+(links im Bild) ist die kerbe etwas tiefer. Dadurch wird eine bessere Bremskraft bei dünneren Seilen erreicht. Gut zu sehen ist auch die Verstärkungsplatte aus Stahl, die eine lange Lebensdauer gewährleistet.
Hier ist bei dem rechten Gerät die Modifikation erkennbar. Die „Lippe“ habe ich für einen geraderen Seildurchlauf etwas abgeschliffen. Diese Modifikation ist bei dem neuen Gerät nicht mehr so einfach möglich. Beim Grigri+ sind die Kanten rund um den Seilausgang sind allgemein besser abgerundet als beim Vorgänger.
Fazit
Das Grigri+ ist KEINE Ablösung für das Grigri2. Sonst würde es wohl auch Grigri3 heißen. Das Grigri+ ist ein eigenes Sicherungsgerät mit zusätzlichen Features.
Einsatzzweck
Ich sehe beide Geräte im Sportklettern. Ob nur eine Seillänge oder mehrere. Es bietet durch die halbautomatische Funktion ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Beim Klettern mit mobilen Sicherungsmitteln muss man bedenken, dass das Gerät das dynamische Sichern erschwert. Fürs Eisklettern kann ich das Gerät daher nicht empfehlen.
Mehrseillängen
Bei Mehrseillängen kann man mit beiden Geräten auch den Nachsteiger sichern. Abseilen am Doppelstrang kann man sich jedoch nicht. Daher sollte man hier dann HMS nutzen oder als Ergänzung einen Tuber mitführen, wenn man nicht mit einer Hilfsleine zum Abziehen arbeiten möchte.
Anti-Panik Funktion
Die Anti-Panik Funktion beim Grigri+ besteht durch ein klicken des Hebels ab einem gewissen Gewicht. Danach kann man den Hebel aber weiterhin zum Ablassen oder Abseilen nutzen. Es macht beim „Durchreißen“ also nicht komplett zu, sondern springt nur etwas zurück.
Schlusswort
Für welches Gerät man sich entscheidet bleibt so letztendlich eine Entscheidung des Einzelnen. Ich persönlich tendiere wegen der Kompatibilität mit dünneren Seilen zum Grigri+. Im Allgemeinen nutze ich inzwischen aber öfter Autotuber. Diese sind kompakter und meiner Meinung nach noch einfacher zu bedienen.
Beide Geräte bieten im Vergleich zu den meisten anderen Sicherungsgeräten den Vorteil, dass sie halbautomatisch arbeiten. Dadurch wird ein höheres Maß an Sicherheit generiert. Besonders bei längeren Klettertouren.
Durch den Hebel kann man bei beiden Geräten recht gut abseilen. Dosiert werden muss die Seilreibung jedoch durch dir Hand am Bremsseil!
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