Rucksack Berghaus Crusader vs. Cyclops Atlas II

Wie jeder weiß, fertigt Berghaus super Rucksäcke. Diese sind oft einfach gehalten und sehr robust. Ich habe mich daher dazu entschlossen diesen Testbericht eher als Vergleich zwischen dem Berghaus Crusader und dem Berghaus Cyclops II Atlas aufzuziehen.
Beide Rucksäcke kann man bei ASMC erwerben.

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Bei den von mir verwendeten Bildern handelt es sich meist um „Doppelbilder“. Das heißt: Links im Bild ist immer der Crusader zu sehen, rechts im Bild der Cyclops II Atlas. Oder eben oben der Crusader und unten der Cyclops II Atlas. Wenn nur ein Bild und ein Rucksack zu sehen ist, dann kann man durch den Text auf den Rucksack schließen 😉
Beim Berghaus Cyclops II Atlas habe ich einige Klettflächen angenäht. Diese beachte ich hier also nicht weiter.kl_IMG_8880

Daten

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Vorderseite

An der Vorderseite hat der Crusader MOLLE Schlaufen. Diese kann man zum Befestigen von Ausrüstung oder zum Anbringen kleiner Taschen nutzen. Die Riemen für den Decken sind beim Crusader weit unten angenäht. Dadurch kann man Ausrüstung wie z.B. eine Isomatte außen recht einfach unter die Riemen klemmen.
Beim Cyclops II Atlas ist dies nur unten am Schlafsackfach möglich, da die Riemen bis oben mehrfach vernäht sind.
Beide Rucksäcke haben einen Griff aus 50mm Gurtband welcher ein angenehmes Heben ermöglicht.
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An der Vorderseite haben beide Rucksäcke jeweils vier Square-Ringe um z.B. Riemen für zusätzliche Ausrüstung befestigen zu können._THkl_IMG_8889

Beide Rucksäcke haben unten zwei Schlaufen zum Sichern von Ski-/Wanderstöcken.
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Das Schlafsackfach ist mit einem dicken und robusten Spiralreißverschluss versehen. Die Schieber sind aus auffällig unbeschichtetem Metall. Diese beiden machen sich auch gerne mal hörbar. Daher ein kleiner Tipp: Fädelt Paracord o.ä. durch die Schieber oder umklebt die Teile mit Textilklebeband.
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Deckel

Bei beiden Rucksäcken hat der Deckel an der Oberseite Schlaufen zum Befestigen zusätzlicher Ausrüstung. Der Deckel ist an der Vorderseite mit Schnallen und an der Rückseite mit Leiterschnallen versehen. Er lässt sich daher also nicht komplett abnehmen. Die Flauschflächen habe ich selber angenäht.
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Bei beiden Rucksäcken erfolgt der Zugriff auf das Deckelfach durch einen Reißverschluss im „Nackenbereich“.
Bei dem Crusader ist im Deckelfach ein weiteres flaches Fach zu finden. Die Flauschflächen habe ich selber angenäht.
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An der Innenseite haben die Deckel beider Rucksäcke ein flaches Fach, welches mit einem Reißverschluss geschlossen wird.
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Unter dem Deckel verläuft ein Riemen. An diesem ist der Deckel mit einem Square-Ring befestigt. Unter diesen Riemen kann man zusätzliche Ausrüstung stecken und den Rucksack etwas komprimieren.
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Die Seitentaschen sind der erste deutliche Unterschied.
Beim Crusader sind an den Seitentaschen noch jeweils zwei Riemen mit Schnallen angebracht. Meiner Meinung nach eher unnötig. So weit außen wackelt fast alles wie ein Kuhschwanz und macht nur unnötig breit.
Die Seitentaschen vom Cyclops II Atlas hingegen sind sehr einfach gehalten und „nackt“. Die Flauschfläche habe ich selber angenäht.
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Die Seitentaschen des Crusaders lassen sich oben durch einen Reißverschluss schließen. Ebenso findet man eine kleine Schnalle, mit der man die Tasche auch schließen kann.
Die Seitentaschen vom Cyclops II Atlas lassen sich durch einen Zweiwegereißverschluss schließen und recht weit öffnen._THkl_IMG_8904

Bei beiden Rucksäcken lassen sich die Seitentaschen abnehmen. Sie sind mit groben Profilreißverschlüssen befestigt.
Beim Crusader öffnet man den Reißverschluss von unten nach oben.
Bei älteren Modellen des Cyclops Atlas öffnet man den Reißverschluss von oben nach unten. Da sich der Reißverschluss so aber im dümmsten Fall nach und nach selber öffnen kann, hat man später angefangen die Reißverschlüsse anders herum zu vernähen.
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Unter den Seitentaschen befinden sich bei dem Crusader auf jeder Seite zwei weitere Riemen mit Schnallen zum Befestigen zusätzlicher Ausrüstung.
Beim Cyclops II Atlas sind zwei 20mm Riemen mit Leiterschnalle. Diese sind aber recht kurz gehalten. Man kann mit ihnen wahlweise die Seitentaschen zusätzlich sichern oder zusätzliche Ausrüstung befestigen. Ebenso kann man mit ihnen den Rucksack komprimieren, was ich sehr praktisch finde.
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Die Seitentaschen sind mit Dreistegen versehen mit welchen man Schultergurte befestigen kann. Die Seitentaschen kann man mit den Reißverschlüssen verbinden. So kann man wahlweise eine oder beide Seitentaschen als Daypack verwenden.
Bei dem Crusader sind zusätzlich noch Klettstreifen angenäht um ein versehentliches Öffnen des Reißverschlusses zu verhindern. Die Riemen sind hier dank Leiterschnallen recht einfach in der Länge zu verstellen.
Bei dem Cyclops II Atlas sind die Riemen oben sowie unten mit Dreistegen befestigt. Somit ist eine schnelle Verstellung der Länge nur bedingt möglich._THkl_IMG_8944

Rückseite

An der Rückseite befindet sich zum einen das Tragesystem auf welches ich gleich weiter eingehe. Über dem Tragesystem haben beide Rucksäcke einen weiteren Griff aus 50mm Gurtband, durch welchen man den Rucksack einfach anheben kann.
Der Crusader hat zusätzlich noch ein kleines Fach mit einem Fenster für ein Namensschild oder ähnliches. Die Flauschfläche beim Atlas habe ich selber angenäht.
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Bei dem Berghaus Crusader gibt es da aber noch die Besonderheit, dass oben beidseitig Durchführungen für einen Trinkschlauch sind.
Bei dem Berghaus Atlas gibt es dieses Feature nicht.
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Tragesystem

Das Tragesystem beider Rucksäcke ist recht einfach gehalten. Es ist aus einem etwas feineren aber dennoch sehr robustem Material. Es ist nicht in der „Rückenlänge“ verstellbar. Daher gibt es die Rucksäcke in verschiedenen Größen. Berghaus verzichtet hier auch auf Netzgewebe, Abstandsgewirk und ähnliches. Dadurch bleibt der Rucksack einfach und vor allem robust!
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Bei dem Crusader sind die Riemen etwas länger gehalten. Das ermöglicht einen recht großen Einstellbereich. Dadurch kann der Rucksack auch mal von etwas kleineren Personen getragen werden. Die Riemen haben auch noch elastische Bänder um einen Trinkschlauch zu sichern.
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Der Brustgurt ist bei beiden mit einer elastischen Stelle versehen.
Bei dem Crusader ist der Brustgurt um die Schultergurte gefädelt und mit einem Dreisteg gehalten.
Bei dem Cyclops II Atlas ist ein weiteres Teil da, mit welchem man den Brustgurt auch auf einer gewissen Höhe halten kann. Der Brustgurt ist so aber nur auf einer Seite in der Länge verstellbar.
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Der Beckengurt ist recht breit und fest. Genau so, wie es sein soll! Die seitliche Verstellung ist bei beiden Rucksäcken gleich.
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Der Beckengurt ist durch eine 50mm Bergbuckle verschlossen. Diese ist sehr robust und lässt sich einfach und schnell, auch mit einer Hand, öffnen.
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Innenraum

Der Innenraum besteht aus dem Hauptfach und dem Schlafsackfach. Das Hauptfach wird oben durch zwei Kordelzüge und den Deckel geschlossen.
Im Hauptfach des Berghaus Crusader ist ein Fach für eine Trinkblase, welches über die komplette Länge des Rucksacks geht.
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Das Hauptfach wird vom Schlafsackfach durch eine Zwischenwand getrennt. Diese kann man mit einem Kordelzug öffnen oder schließen.
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Diese Zwischenwand ist nicht mit dem Inneren Rückenteil vernäht. Es wird mittels Klett an der Innenwand des Rückenteils gehalten.
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Das Trinkblasenfach vom Crusader ist nur oben vernäht. Unten ist es mir Klett befestigt.
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Infrarot

Im IR Bereich sehen die Rucksäcke nicht sonderlich rosig aus … Ich lasse mal die Bilder sprechen. Diese sind mit einer umgebauten Canon EOS 1000D mit vorgeschraubtem 720nm IR Sperrfilter bei abendlichem Licht aufgenommen worden.
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Fazit

Wie man es kennt, sind diese Rucksäcke recht einfach gehalten und auch dadurch sehr zweckmäßig und vor allem robust! Bequem sind sie auch noch. Ich habe schon beide mit 30kg und mehr getragen und kann mich nicht beklagen 😉
Die Rucksäcke sind beide -wie gewohnt- gut verarbeitet und haben einen angemessenen Preis. Beiden haben ihre Vor- und Nachteile…
Ich kann beide Rucksäcke ohne Bedenken empfehlen. Man sollte sich aber vorher überlegen was man möchte und was man braucht.
Der Berghaus Crusader hebt sich durch die MOLLE Schlaufen etwas ab. Sie sind Teil des MMPS Systems. Berghaus bietet weitere Taschen an, welche man u.a. auch an diese MOLLE Schlaufen machen kann.

Was mir bei dem Crusader besser gefällt:
– Die Riemen der Schultergurte sind länger.
– Der Brustgurt ist auf beiden Seiten in der Länge verstellbar.
– Aufnahmemöglichkeit für eine Trinkblase sowie Schlauchdurchführung

Was mit bei dem Cyclops II Atlas besser gefällt:
– Seitliche Riemen ermöglichen Komprimieren des Rucksacks.
– Die Seitentaschen.

Was mir gar nicht gefällt:
Das Kunststoffteil mit welchem bei dem Crusader die Riemen für zusätzliche Ausrüstung angebracht werden sind meiner Meinung nach eine schlechte Idee von Berghaus… Sie sind ein ganzes Stück weniger belastbar als vernähte Riemen.
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