
Lindnerhof Abseilgurt Set
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Das Abseilgurt Set von Lindnerhof Taktik ist ein leichter Klettergurt für den taktischen Anwender. Er ist zertifiziert nach EN 12277: 2016 Typ C.
Hergestellt wird er von der Firma Edelrid. Edelrid ist im Bergsport bekannt für innovative und besonders leichtgewichtige Produkte. Daher kann man sagen, dass Lindnerhof Taktik hier einen guten Partner für dieses Projekt ausgesucht hat.
Daten
Gesamtgewicht: 485g (Größe M)
Gewicht Hüftgurt:
Gewicht Beinschlaufen:
Norm: EN 12277: 2016 Typ C.
Produktdetails
– Ablösbare Beinschlaufen, Gewicht 260g
– Aufgesetzte Flauschfläche
– Kombinierbar mit Modulargürtel (HL_480)
– Laminierte Konstruktion
– Lindnerhof Logo auf Innenseite
– Innovative Tripel-Lock Schnalle für ein extra plus an Sicherheit
– Bänder sind platzsparend unter Velcro verstaubar
– Bandbreite 45 mm
– Bedienungsanleitung im Lieferumfang enthalten
Gut zu erkennen ist, dass der Gurt über elastische Riemen verfügt, die ein Herabrutschen der Beingurte verhindern. Der Gurt selbst ist umlaufend mit Flausch versehen. So kann man ihn auch als Untergürtel nutzen.
Aufbau
Der Gurt besteht aus dem Hüftgurt und den Beinschlaufen. Der Hüftgurt verfügt über die Anseilschlaufe. Diese ist mit einem Klettstreifen am Gurt fixiert.
Gurt anlegen
Wenn man den Gurt getrennt trägt, muss man nur die Anseilschlaufe öffnen …
… und dann die Beinschlaufen durch die Anseilschlaufe führen.
Danach noch die elastischen Gurte über das Gesäß verlegen.
Durch die Schnallen an den Beinschlaufen muss man mit den Füßen nicht durch die Schlaufen steigen. So kann man den Gurt zum Beispiel auch erst ohne Beinschlaufen tragen und diese erst dann adaptieren, wenn es tatsächlich ans Seil geht.
Die Schnallen erinnern von der Konstruktion her an einen Haken. Um Gewicht zu sparen wurden hier auch Kunststoffteile verbaut. Ein schwarzer Aufkleber verhindert das Eindringen von Dreck in die Schnalle. Dieser Aufkleber hat sich bei mir nach ca. einem Jahr gelöst. Die Funktion wird hierdurch jedoch nicht beeinträchtigt.
Bei dieser Schnalle handelt es sich auch keinesfalls um ein Experiment oder eine ganz neue Schnalle. Diese Bauart wird bereits seit Jahren auch von anderen Herstellern verwendet. Edelrid selber hat diese Schnalle auch in einigen zivilen Gurten verbaut.
Die Beinschlaufen sind aus einem eingefassten Netzmaterial. Daher sind die leicht, flach und luftig.
Den Gurt anwenden
Man kann den Gurt normal in der Hose Tragen und dann die Beinschlaufen adaptieren. Am Gurt selbst kann man dann auch einen Holster oder Taschen tragen. Hier kommt der Tragekomfort natürlich etwas kurz. Für kürzere Seilmanöver lässt sich der Gurt so jedoch gut nutzen.Wenn der Gurt angelegt ist, dann kann man ihn wie einen regulären Klettergurt nutzen. In die Anseilschlaufe kann man ein Abseil- oder Sicherungsgerät einhängen.
Der Gurt lässt sich auch mit den Hüftgurten von Lindnerhof kombinieren. So kann man sich selbst mit taktischer Ausrüstung abseilen, einen Klettersteig gehen oder klettern.
Fazit
Komfort
Der Tragekomfort bei Verwendung des Gurtes ohne Polster etc. ist ohne Last top. Den Gürtel kann man wie gewohnt als taktischen Hosengürtel nutzen. Durch die Versteifung kann man auch Taschen und Holster am Gurt tragen. Unter Last ist der schmale Gurt nicht sonderlich bequem, schneidet meiner Meinung jedoch weniger ein als ein Gurt ohne Versteifung. Komfort am Seil ist hier aber natürlich auch nicht DER Schwerpunkt. Schwerpunkt ist, dass der gurt LEICHT ist und sich SCHNELL ANLEGEN lässt.
In Kombination mit einem gepolsterten Hüftgurt nimmt der Komfort aber spürbar zu. Weiteres hierzu im Unterpunkt Modularität.
Einsatzbereich
Der Gurt kann für Zugriffsoperationen mit Hubschrauber, Zugriff vom Dach, Klettersteigen und Dergleichen verwendet werden. Ebenfalls geeignet ist er zu Positionierung in exponierten Positionen.
Für das Sportklettern kann ich ihn, besonders wegen dem geringen Komfort unter Last, nicht empfehlen – Hierfür ist er aber eh ohnehin nicht gedacht. Für Klettersteige etc. lässt er sich jedoch nutzen und ist hier meiner Meinung nach sogar einigen „Klettersteiggurten“ überlegen.
Integriert in die taktische Ausrüstung erreicht man vor allem mit gepolstertem Battlebelt einen höheren Komfort und das bei einem immer noch recht geringen Gewicht. Zu beachten ist, dass der Hüftgurt alleine nur nach EN 12277: 2016 Typ C zertifiziert ist. Je nach Anwendungsbereich kann es nötig sein, dass man ihn z.B. mit einem Brustgurt kombiniert.
Modularität
Das recht leichte Gewicht mit der schmalen Anseilschlaufe ermöglicht auch das verwenden von kleinen Karabinern. Das senkt das Gewicht der mitzuführenden Ausrüstung auch noch mal. Der Gurt lässt sich mit den Gurtpolstern/Battle Belts von LHT kombinieren. So kann man seinen Battle Belt im Einsatz immer fix in ein vollwertiges Abseilgeschirr umwandeln. Ganz unten auf dieser Seite bette ich ein Video hierzu ein.
Schlusswort
Ich nutze den Gurt nun seit ca. 2 Jahren regelmäßig. Bis auf den kleinen Schönheitsfehler der Schnalle hat der Gurt durchweg gut gedient.
Der Gurt überzeugt durch sein verhältnismäßig geringes Gewicht. Gleichzeitig kann man ihn aber auch mit taktischer Ausrüstung schnell anlegen.
Ich sehe den Gurt zum Einen als Hosengürtel mit der Möglichkeit sich abseilen zu können. Oder für Anwender, die lange zu Fuß agieren und daher ein leichtes System haben möchten.
Gut gefällt mir auch die schmale Anseilschlaufe. Durch die geringe Breite kann man auch kleine bzw. leichte Karabiner verwenden. Und durch die Platzierung am Gurt kann man die Beinschlaufen anlegen ohne dazu den Gurt öffnen zu müssen. Das erleichtert das Anlegen besonders dann, wenn man viel am Gürtel trägt.
Man muss beachten, dass dieser Gurt ein recht spezialisiertes Produkt ist. Er ist nicht unmittelbar mit anderen Produkten vergleichbar. Von einer Zweckentfremdung des Gurtes rate ich ab. Alle sicherheitsrelevanten Hinweise bitte über den Hersteller beziehen.
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